1755 - Clemens August Erzbischof und Kurfürst von Köln lässt eine Fabrik zur Porzellanherstellung gründen

Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, genannt "August der Starke" ist der Begründer der Porzellanherstellung in Europa. Seit 1809 wird am Standort Meißen in Sachsen erfolgreich Porzellan hergestellt. Dies führte bei Clemens August, Kurfürst und Erzbischof von Köln, zu dem Wunsch, eine ähnlich erfolgreiche Produktion auch in Bonn aufzubauen. Zudem verschlingt die Sammelleidenschaft des Porzellanliebhabers Unsummen und ein Motiv für die Gründung einer eigenen Porzellanmanufaktur ist also auch Kostensenkung durch eigene Herstellung. Außerdem hofft der Erzbischof von Köln, damit auch seiner Residenzstadt Wohlstand und Glanz verschaffen zu können.

Und so gründet er 1755 in der sogenannten „Katzenburg“, einer kleinen Wasserburg südlich des Poppelsdorfer Ortszentrums, unweit des Poppelsdorfer Schlosses gelegen, die Poppelsdorfer Faience Fabrique. Trotz eines 1756 zu Rate gezogenen Porzellankenners scheitert der Versuch, Porzellan gleich dem berühmten Meißner Porzellan herzustellen und nach zwei Jahren gibt der Kurfürst auf und zieht seine Unterstützung zurück.

Die Poppelsdorfer Faience Fabrique erlebt wechselvolle Jahre, geprägt von häufigen Eigentümerwechseln bis sie schließlich 1825 der Bonner Kaufmann Ludwig Wessel erwirbt und als „Porzellan- und Steingutfabrik Ludwig Wessel“ zum Erfolg führt. Da dies mit dem Neubau von Produktionsstätten einher geht, wird die ursprüngliche kleine Fabrik 1836 von dem Bonner Kaufmann Franz Anton Mehlem gekauft.